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Angels and devils sit on their shoulders
What are compulsions?
Möglicher Inhalt/Formen von Zwängen können sein:
Obsessive-compulsive thoughts - what are they?
What are compulsions?
Starke Gefühle und Symptome beim Zwang
Comorbidity - Consequences of Compulsions
Vulnerabilitätsfaktoren - Was weiß man über Zwänge?
Which explanatory models of constraints are there?
Was kann ich als Angehöriger tun?
Behandlungsansätze
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Fragen zur Selbstdiagnose
Die Behandlung eines Zwangs sollte zwei Ebenen beinhalten, 1. das Bearbeiten der Ursachen (tiefenpsychiologische Methoden mittels Hypnose) und 2. die Nutzung der Neuroplastizität durch verhaltenstherapeutische Maßnahmen, um das Zwangsdenken und Zwangsverhalten systematisch weiter auszutrocknen.
Ein Beispiel hierzu: Waschzwang beispielsweise ist nicht selten mit einem unbewussten Gefühl verbunden, schmutzig oder schuldig zu sein. Das Waschen hat in diesem Fall häufig die Funktion einer rituellen Handlung, der sich zu reinigen. In der Therapie kann man die Ursache für Gefühle wie „ich bin schmutzig“, „ich bin schlecht“, „ich bin schuldig“ auffinden und lösen. Dadurch werden die Impulse und Gedanken beim Zwang deutlich vermindert. Aber der Zwang ist damit noch nicht überwunden. Jetzt muss der Zwang systematisch im Verhalten immer weiter eliminiert werden. Das heißt konkret, das Zwangsgefühl muss ohne Handlung ausgehalten werden, bis es sich von selbst abschwächt.
Die ursachenorientierte Therapie öffnet die Tür, sie stößt ein Tor auf zur Möglichkeit, den Zwang zu überwinden. Die alten ausgetretenen Wege im Nervensystem bestehen noch immer und die neuen verschneiten Wege müssen erst noch begangen und ausgetreten werden. Das bedeutet, dass der Zwang nicht überwunden, der Veränderungsprozess nicht abgeschlossen ist, sondern erst begonnen hat. Nach der Lösung der Ursachen des Zwanges besteht die Aufgabe des Patienten darin, quer über den Rasen durch den hohen Schnee den neuen Weg zu betreten.
Der allererste Schritt besteht wirklich darin, dass der Patient erkennt, dass er gerade einen Zwangsgedanken denkt. Dieser Gedanken muss gestoppt werden und es werden schlagkräftige Argumente entgegen gesetzt. Er distanziert sich vom Zwang. Er denkt nun nicht mehr „Der Zwang, das bin ich“, sondern „Der Zwang ist lediglich ein Gedanke meines Gehirns, eine Art Schluckauf des Gehirns“ oder "Der Zwang, ein Teil ist kleines Zwangsmonster". Schlagkräftige Argumente kann man sich durch ein Arbeitsblatt erarbeiten.
Der zweite Schritt besteht darin, dass der Betroffene nicht dem Zwang nachgibt, sondern stattdessen etwas Konstruktives, etwas Anderes tut. Dadurch beginnen sich seine Gedanken und seine starken Gefühle allmählich zu verändern.
Diesen Prozess kann man an folgendem Beispiel verdeutlichen:
Stellen Sie sich vor, in einem verschneiten Park gibt es einen Glühweinstand und eine Toilette. Um zur Toilette zu kommen, geht man ein paar Meter auf dem Weg und biegt dann nach links ab. Weil dieser Weg jeden Tag benutzt wird, ist der Schnee niedergetrampelt und der Weg ist sehr leicht begehbar. Dieser Weg repräsentiert das ungewollte Verhalten in unserem Fall.
Stellen wir uns weiter vor, der Glühweinstand wird geschlossen und ein paar Meter weiter rechts öffnet ein anderer Glühweinstand. Wenn die Menschen jetzt wieder zum WC gehen wollen, gehen Sie wieder den gleichen Weg und trampeln damit den bestehenden Pfad weiter aus.
Die Behandlung bei Zwangserkrankungen, die die Erkenntnisse zur Neuroplastizität gezielt nutzt, kann man sich wie folgt vorstellen: Wenn ein Besucher des Glühweinstandes jetzt zur Toilette gehen will, geht er quer über den Rasen durch den hohen Schnee. Beim ersten Mal wird er durch einen kniehohen Schnee stapfen und nasse Füße bekommen. Der andere Weg wäre viel einfacher und leichter. Aber je häufiger er diesen Weg geht, desto mehr wird dieser Weg, der das gesunde Verhalten repräsentiert, ausgetreten. Die neuen Bahnen im Gehirn werden gestärkt. Aus einem Trampelpfad wird ein Weg und später eine Straße und dann eine Autobahn. Der andere Weg, der nun nicht mehr oder immer weniger benutzt wird, schneit allmählich zu und im Frühjahr wächst Gras drüber. Wenn ein unter Zwang Leidender verstanden hat, dass er durch sein Denken und Handeln sein Gehirn verändern kann, kann er dies nutzen, um den Zwang zu überwinden.
Wann immer er einen Zwangsimpuls oder einen Zwangsgedanken wahrnimmt, ist der erste Schritt, sich von außen zu betrachten. „Ach, das ist jetzt wieder ein Gedanke (Schluckauf des Gehirns oder das kleine, fiese Zwangsmonster), das bin nicht ich in meiner gesamten Persönlichkeit, sondern nur ein Teil dessen. Damit kann sich der Zwangskranke, der in seinem Denken immer noch zwangskrank ist, entscheiden, den neuen Weg zu betreten, wohlwissend, dass dort am Anfang der Schnee noch hoch liegen wird.
Der Betroffene sollte sich diesen Zusammenhang immer wieder vergegenwärtigen, weil er immer wieder in die Situation kommt, sich entscheiden zu müssen, den alten - leichten - Weg zu gehen, der letztendlich mit Krankheit und Leid verbunden ist, oder sich zu entscheiden, den - neuen - Weg zu gehen, der anfänglich schwerer scheint, zukünftig aber immer mehr mit Leichtigkeit, Freiheit und Gesundheit verbunden ist.
Zwangsdenken und Zwangsverhalten haben sehr häufig einen seelischen Hintergrund, der den Zwang als Gedanken oder Verhaltensimpuls erst auslöst. Durch die Wiederholung wird der Zwang verstärkt und immer tiefer im Gehirn eingeprägt. So kommen in der Behandlung die wesentlich verändernden Kräfte zusammen: Einmal die Aufarbeitung der tiefen Ursachen (tiefenpsychologisch) und zweitens die Veränderungen im realen Denken und Verhalten des Patienten (verhaltenstherapeutisch).
Veränderung und Heilung bei einem Zwang bzw. einer Zwangserkrankung ist ein Prozess, der sich Monate und auch Jahre hinziehen kann. Aber schon nach ein bis drei Monaten ist es viel leichter möglich, die neuen, jetzt ausgetretenen Wege zu gehen, die nicht in den Zwang führen, sondern in Gesundheit, Freiheit und Wohlergehen. Glauben Sie es, es lohnt sich wirklich!
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